Zusammengestellt von Josef Forster
Vor unserer Zeitrechnung (v.Chr.)
10000 v. Chr.
Steinzeitfunde, z. B. entlang der Luhe
5000 v.Chr.
Jungsteinzeit
2000 v.Chr.
Bronzezeit, Kelten lebten in unserer Gegend
800 v. Chr.
Eisenzeit
Ab unserer Zeitrechnung (n.Chr.)
0 – 200
Römer unterwarfen und besiedelten dasLand nördlich der Alpen bis zur Donau, nördlich davon lebten freie Kelten. Siewurden langsam von germanischen Stämmen verdrängt oder integriert. Böhmendrangen in unser Gebiet.
200 – 350
Römer bauten Verteidigungsanlagen (Limes) gegen die aus dem Norden anrückenden Germanen aus.
350 -500
Hunnen eroberten Europa. Germanische undslawische Stämme flohen nach Westen auch durch die Oberpfalz.
nach 500
Die Oberpfalz zählte kurze Zeit zum Thüringerreich. Danach eroberten die Franken die Region bis zum Böhmerwald.
555
Erster Stamm der Bayovari. Eine genaue räumliche Abgrenzung ist nicht bekannt.
600
Zahlreiche Slawen kamen auf der Flucht vor den Awaren über den Böhmerwald in die Region.
650
Die Agilolfinger begründeten das Bayerische Stammesherzogtum
680
Theodo II., Herzog der Bajuwaren in Baiern, besiedelte erstmals gezielt den Nordgau.
739
Derheilige Bonifatus erhob Regensburg rechtlich zu einem Bistum
788
Karl der Große setzt den letzten Herzog aus dem Geschlecht der Agilolfinger ab und beendet das bajuwarische Stammesherzogtum. Von Regensburg aus erfolgte die Christianisierung des Nordgaus und auch nach Böhmen. Unter Karl dem Großen kam Baiern nun endgültig zum Frankenreich. Böhmen oder damals Beheimi genannt, leistete Karl dem Großen ab 805 Tribut.
843
Das Frankenreich wurde aufgeteilt. Von 843 bis 876 war Ludwig König des Ostfrankenreiches. Der Nordgau blieb beiBayern.
938
Graf Berthold von Schweinfurtwurde 938 Markgraf des Nordgaus. Die ersten Burgen und Festungen entstanden. Dazubrauchte man Menschen, die die umfangreichen und schweren Arbeiten durch Frondienste erledigen konnten.
948
Die Ungarn fielen in Bayernein. Bei Floß wurde eine Schlacht gewonnen. Es gibt Hinweise, dass zwischen Floß und Waldthurn
1007
Graf Berengar von Sulzbach übernahm den Nordgau.
Waldthurn
1180
Auf dem Fahrenberg stand eine Burg.
1190
Ein Gottfried von Waldaw-Vornberg kehrte vom Kreuzzug zurück.
1197
Gottfried von Waldaw-Vornberg nahm an einem Turnier in Nürnberg teil.
1204
Gottfried, der dem Templerordenangehört, baute eine Kapelle an die bestehende Burg auf dem Fahrenberg.
1217
Ersteurkundliche Erwähnung von Waldthurn.
1517
Erhebung zum Markt mit dem Recht regelmäßige Märkte abzuhalten.
bis 1540
Waldthurn unter den Herren von Waldthurn und Waldau
1540 – 1647
Waldthurn unter der Herrschaft derer von Wirsberg. Unter den Wirsbergern wurde der evangelische Glaube offizielleReligion.
1628
Nach dem 30-jährigen Krieg wurde die Rückkehr zum katholischen Glauben durchgesetzt.
1666
Die Lehensherrschaft der Fürsten von Lobkowitz begann.
1808:
Waldthurn kam zu Bayern. Offiziell Ende der Leibeigenschaft.
Lennesrieth
1000 – 1100
Als Ort mit der Endung „rieth“ im Namenentstand Lennesrieth (predium Lenesriut) wahrscheinlich schon im 10. oder 11.Jahrhundert als Rodungssiedlung.
1261
Die erste Nennung von„Lennersreuth“, wie es damals auch genannt wurde, war 1261 eine Schenkung der Brüder Berthold und Ulrich von Waldthurn sowie Heinrich von Pleystein an das Kloster Waldsassen.
1276
Die Waldthurner beherrschten um die Mitte des 13. Jahrhunderts das Gebiet mit den Orten Waldthurn, Lennesrieth, Remmelberg, Letzau, Pirk und Tresenfeld. Allerdings besaßen auch andere Herrschaften einzelne Güter in diesem Bereich, z.B. die Waldauer, Tännesberger, Pleysteiner und eben auch das Kloster Waldsassen. Einzelne Besitztümer wechselten oft die Besitzer. Zum Beispiel verzichtete 1276 Bertold von Waldau auf alle Ansprüche an Gütern in Lennesrieth sowie auf die Vogtei Albersrieth.
1279
Friedrich von Tännesberg entsagteöffentlich allen Ansprüchen auf Besitzungen in Lennesrieth, auch auf das steinerne Haus bei der Kirche, sowie auf die Vogtei Albersrieth. Dies ist gleichzeitig die erste Erwähnung der Kirche in Lennesrieth, die dem hl. Jacobus geweiht war.
um 1290
Lennesrieth war einer der Verwaltungsmittelpunkte für die klösterlichen Besitzungen im Nordgau mit einem eigenen Klosteramtmann, der wahrscheinlich im „steinernen Haus“ bei der Kirche residierte. Als Schutzvögte waren die Waldthurner vom Kloster eingesetzt.
1366
Bei der leuchtenberger Besitzteilung erhielt Landgraf Johann Burg und Stadt Pleystein. Die vonWaldsassen erworbenen Besitztümer, wie die Dörfer Albersrieth, Lennesrieth (ohne 2 Höfe), Spielberg, Goldbrunn sowie die zwei Mühlen in Waldthurn fielen an Pleystein.
1596
Die genannten 19 Anwesen in Lennesrieth gliederten sich in 5 Höfe, 7 Lehen, 2 Kobelgüter (Kobel bezeichnete man ein kleines einfaches Haus ohne oder mit wenig Grund). Ein Hirtenhaus als Gemeinbesitz. 1 freieigenes Lehen. 2 Lehen und das Pfarrwidem (Pfarrhof) in der Grundherrschaft und Niedergericht durch die Herrschaft Waldthurn. Zehntrechte für die Pfarrei Lennesrieth.
im 18. Jahrhundert
Das PflegamtPleystein war in 4 Viertel eingeteilt. Albersrieth und Lennesrieth zählten zum 1. Viertel. Spielberg und Goldbrunn zum 2. Viertel mit eigenen Viertelmeistern.
um 1800
Lennesrieth zählte 4 ganze Höfe, 4 halbeHöfe, eöfe, 3 ¼ tel Höfe (davon einWeber), ein 1/16 tel Hof (Weber), 1 1/32 tel Hof (Schneider). in Hirtenhaus als Gemeinbesitz. Der Meierhof war freieigen (ein Leuchtenberger Lehen). Der 1/16 tel Hof des Schulmeisters war ebenfalls freieigen. Filialkirche St. Jakob.
1808
Zur Steuergemeinde Lennesrieth zählten die Ortschaften Albersrieth, Frankenrieth, Fitzmühl, Lindnermühl, Buch, Kühbachhof und Grubmühle
1821
Für den Ort Lennesrieth wurde eine eigene Ruralgemeinde (einfache Landgemeinde) geschaffen.
Albersrieth
Als Ort mit der Endung „rieth“ im Namen entstand Albersrieth wahrscheinlich schon im 10. oder 11. Jahrhundert als Rodungssiedlung.
1185
In einer Urkunde des Papstes Lucius III. vom 09. März 1185 ist bereits ein „Vockinhoue“, das damals an heute unbekannter Stelle am Vockenhofbach bei Waldthurn lag, bezeichnet.
1196
Graf Diepold I. erhielt dieses Vockinghoue vom Kloster Waldsassen im Tausch gegen Albersrieth (advocatiam Albretsriut). Wann Graf Diepold in den Besitz von Albersrieth gelangte ist nicht bekannt. Angeblich hatte es ihm ein leuchtenbergischer Ministeriale namens Metfried geschenkt.
1232
Albersrieth gelangte durch Kauf an die Herrschaft Leuchtenberg.
1276
Bertold von Waldau verzichtete auf alle Ansprüche an Gütern in der Vogtei Albersrieth.
1279
Friedrich von Tännesberg entsagte öffentlich allen Ansprüchen auf Besitzungen in der Vogtei Albersrieth.
1596
Albersrieth zählte 12 Anwesen, davon 6 Höfe, 2 Halbhöfe, 1 Dreiviertelhof, 2 Lehen, 1 Hirtenhaus als Gemeineigentum. Zehentrechte besaß die Pfarrei Lennesrieth, die Pfarrei Michldorf und das Pflegamt Pleystein.
um 1800
Der Ort besaß 14 Anwesen, davon 9 Höfe, 2 halbe Höfe und 1/32 Hof. Gemeinbesitz waren 1 Hirtenhaus und 1 Schmiede.
1821
Zu der neugebildeten Gemeinde Albersrieth zählten die Lindnermühle und die Fitzmühle.
Goldbrunn
1289
Goldbrunn (Goltpron, Goltprunne) wird erstmals bei einer Überlassung des Klosters Ensdorf an das Kloster Waldsassen erwähnt. Die Schutzrechte (advocatis) überließen die Paulsdorfer 1290 dem Kloster Waldsassen.
1352
Die Leuchtenberger kauften die Ortschaften Spielberg und Goldbrunn
1596
Vier Anwesen in Grundherrschaft der Fam. Kastner, Weiden: 2 Höfe, 1 Lehen, 1 öder Hof. ! Hirtenhaus als Gemeinbesitz. Zehentrechte: Pfarrei Michldorf, Pfarrei Lennesrieth und Pflegamt Pleystein.
um 1800
Goldbrunn bestand aus 2 Höfen und 1 Hirtenhaus als Gemeinbesitz
Spielberg
1273
Spielberg zählte zum Herrschaftsgebiet der Waldauer.
1275:
Heinrich von Trautenberg überließ das Dorf Spielberg dem Kloster Waldsassen.
1317
Ulrichvon Waldau verkaufte einen Hof bei Spielberg.
1352
Die Leuchtenberger kauften die Ortschaften Spielberg und Goldbrunn.
1596
Die bestehenden 14 Anwesen gliederten sich in 8 Höfe und 4 Lehen. 1 Hirtenhaus als Gemeinbesitz. Über 1 Lehnen übte die Herrschaft Waldthurn die Grundherrschaft und Niedergericht aus. Die Zehentrechte besaßen die Pfarrei Lennesrieth, die Pfarrei Michldorf, das Pleystein und die Herrschaft Waldthurn.
um 1800
In Spielberg befanden sich 8 ganze Höfe, 5 ¼ tel Höfe, je ein 1/16 tel Hof des Jägers und eines Webers. Das Hirtenhaus war Gemeineigentum. Die Grundherrschaft Waldthurn hatte einen halben Hof in Spielberg.
1808
Die Steuergemeinde Spielberg umfasste die Ortschaften Goldbrunn, Ottenrieth, Spielberg, Woppenrieth, Abdeckerei, Grötschenmühl und Schmirglhaus.
1821
Die neue Gemeinde Spielberg umfasste die Orte Spielberg, Woppenrieth, Goldbrunn und Wampenhof.
Ottenrieth
Als Ort mit der Endung „rieth“ imNamen entstand Ottenrieth wahrscheinlich schon im 10. oder 11. Jahrhundert als Rodungssiedlung.
1352
Die Waldauer verkauften zwei Höfe in Ottenrieth, die dann zum Kloster Fahrenberg abgabepflichtig waren.
Bernrieth und Fahrenberg
1352
Die Waldauer erwarben vom Kloster Waldsassen die Ortschaft Bernrieth und Fahrenberg. Fahrenberg war damals eine klösterliche Niederlassung von Waldsassen.
1666
Das Salbuch berichtete der Herrschaft Waldthurn, dass auf dem Fahrenberg ein Kloster der Zisterzienser Mönche war, das vor unbestimmter Zeit „abgegangen“ war.
1808
Zur Steuergemeinde Bernrieth zählten die Ortsteile Oberbernrieth, Unterbernrieth, Mangelsdorf, Oberfahrenberg, Unterfahrenberg, Bibershof und Radwaschen.
1821
Die neugebildete Gemeinde Bernrieth bestand aus Oberbernrieth, Unterbernrieth, Oberfahrenberg, Unterfahrenberg, Bibershof, Radwaschen und Neuenhammer.
Frankenrieth
1821
Die neue Gemeinde Frankenrieth wurde gegründet mit den Orten Frankenrieth, Ottenrieth und Kühbachhof.
Großgemeinde Waldthurn
1972
Bei der Gemeindegebietsform 1972 wurde aus den insgesamt 20 Ortsteilen die Einheitsgemeinde Markt Waldthurn gebildet.