Waldthurner Heimatkundler zu Besuch im Staatsarchiv Amberg

Ein Jahr besteht der Heimatkundliche Arbeitskreis (HAK) nun schon. Neben dem kleinen Bändchen  „Geschichten aus dem Schönwerth-Land“ ist eine umfassende Broschüre über die Schulen der Gemeinde Waldthurn, vor allem aus den beiden letzten Jahrhunderten in Vorbereitung. Im Herbst ist die Aufbereitung und Katalogisierung der von der Familie Bergler freundlicherweise überlassenen Unterlagen des Heimatforschers Franz Bergler geplant. Außerdem möchten die Mitglieder auch mit den in den öffentlichen Archiven vorhandenen Unterlagen Grundlagenforschung betreiben. Vierzehn Interessierte folgten daher der vom stellvertretenden Vorsitzenden Josef Forster organisierten Einladung des Staatsarchivs Amberg, wo sie Archivamtmann Jochen Rösel (M.A.) begrüßte. Nach einer theoretischen Powerpoint-Präsentation über die Aufgaben und Zuständigkeiten der staatlichen Archive ging Rösel auf die Ausleihmodalitäten, Personen- und Datenschutz und vor allem auf die vorhandenen Bestände ein. Neuerdings ist im Lesesaal unter bestimmten Bedingungen sogar das Fotografieren mit Handy`s und sonstigen Digitalkameras erlaubt, was die Recherche ungemein erleichtert. Mehrere zehntausend Dokumente legen die Mitarbeiter des Amberger Staatsarchivs den Besuchern jährlich vor. Der Hauptteil der Suchenden kommt aus den Heimatkundlichen Vereinen, gefolgt von Familienforschern. Vor einem Besuch sind Anfragen per Mail sinnvoll. Wegen der begrenzten Mitarbeiterzahl können Antworten aber einige Tage dauern. Sichtlich erfreut waren die Waldthurner über die zahlreichen Fundstücken, die Rösel eigens für sie in Vitrinen zusammengestellt hatte. Wertvollstes Teil war die Originalurkunde mit Siegel aus dem Jahr 1218 (Bild links) in der Heinrich, Graf von Ortenburg, mit dem Abt von Waldsassen Güter tauschte und Friedrich und Ulrich von Waldthurn als Zeugen genannt wurden. Gefolgt von einem prachtvollen handkolorierten Folianten bis hin zu Dokumenten und Plänen über die Jahrhunderte bis zur Neuzeit. Anschließend führte der Beamte durch die Archivräume. Die Findstube ist dabei die erste Anlaufstelle, in der die Forschenden beraten werden und in den Katalogen und Registern erste Hinweise auf die Unterlagen erhalten. Anschließend werden die gewünschten Unterlagen herausgesucht und im Lesesaal bereitgestellt. Bereitwillig beantwortete Rösel die vielen Fragen der Besucher. Der Vorsitzende des HAK, Georg Schmidbauer, lobte die Mitarbeiter des Staatsarchivs, von denen er bei seinen früheren Besuchen immer freundlich und zuvorkommend bedient wurde. Josef Forster überreichte als Dankeschön in Ermangelung noch eigener Druckerzeugnisse seine neue Chronik und kündigte ein baldiges Wiedersehen an. Die gewonnenen Eindrücke besprachen die Mitglieder des HAK anschließend in einem Amberger Biergarten.