LandKULTUR bietet unterhaltsamen Mundart-Abend im Dorftreff „Dou red ma a weng anders“

Text Franz Völkl – Bilder: Franz Völkl, Rainer Sollfrank

Albersrieth. Als Gott am 8. Tag die Dialekte erschuf, habe er schlichtweg den Bayer vergessen. So war dieser traurig und Gott sagte: „Ja mei, Bua, dann red hoid so wia i!“, behauptete Josef Forster vom Heimatkundlichen Arbeitskreis (HAK) Waldthurn. Unterhaltsam und trotzdem informativ erklärte Forster beim LandKULTUR – Mundartabend im Dorftreff Albersrieth die Eigenheiten des Oberpfälzer Dialekts.

=> Programmablauf des Oberpfälzer Mundartabends

Größere Erklärungen, ob beispielsweise man nicht sicher ist, ob etwas klappt oder nur eventuell ein Teilerfolg sich einstellen könnte sagt in der Einheimische: „A bissl wos gejt imma!“. Typisch sei, was in Hochdeutsch eigentlich die Zustimmung wär, im Dialekt aber als Verneinung gilt: „Nix gwiss woisma niad“. HAK – Vorsitzender Georg Schmidbauer sprach von humorvoller Unterhaltung, die aber auch zum Nachdenken anregt. Während des kurzweiligen Abends, lockerten immer wieder die Waldthurner Sänger mit ihrem Leiter Herwig Maier die humorvollen Formulierungen auf. Der vielsagende Ausdruck „Bast scho“ zog sich wie ein roter Faden durch den Mundartabend. Angela Bodensteiner aus Albersrieth erläuterte das „in d`Schwamma gej“ bei dem man sicherheitshalber dann doch lieber Gulasch beim Metzger kauft. Sie berichteten von „weiblichen Verlustproblemen“ und wie ein ganz Raffinierter diese gelöst hatte. Herbert Kick beschäftigte sich mit der Schlachtschüssel vom Fahrenberger Gipfelwirt und informierte über das in der Oberpfalz gültige „Ou“. Wie es früher beim Kui in Waldthurn war erinnerte sich Rainer Sollfrank, sprach über Zwetschgendatschie, wobei die HAK – Leute an diesem Tag Kirwakuchen kredenzten.

=> weitere Bilder vom Oberpfälzer Mundartabend

Beim Kopfkino pur hatte Josef Kick die Lacher auf seiner Seite, als er davon berichtete, dass das Gebiss eines Mannes am Fahrenberg beim Spazieren gehen verloren ging, dieses eingefroren wieder gefunden wurde und mit welcher Technik man es vor Ort auftaute. Schmidbauer referierte humorvoll hinsichtlich Gesundheitsfragen und dem hohen Blutdruck. Interessant war auch zu beobachten, als er fragte wie der Waldthurner denn dazu sagt, wenn er wo hinfährt: Nach Weiden – eine, schallte es durch den Raum. Auf Lennesrieth – iwe, die Antwort der Anwesenden, nach Floß – viere; nach Nürnberg – ausse; am Fahrenberg – auffe. Der Abschluss dieses gelungenen LandKULTUR – Abends zeigte Forster Filme über den Oberpfälzer.