Text Franz Völkl – Bilder: Franz Völkl, Rainer Sollfrank
Waldthurn. In besonderer Umgebung, im ältesten Waldthurner Gasthaus „Schwarzer Adler“, das bereits 1789 nachweislich als Wirtshaus geführt wurde, hat der Heimatkundliche Arbeitskreis (HAK) die Ausstellung „Waldthurn in alten Bildern“ eröffnet. Die fleißigen „HAKerer“ haben aus 400 Bildern insgesamt 200 ausgesucht und diese zu einer Ausstellung zusammengestellt.
Bei der Eröffnung der Ausstellung waren viele Gäste, unter anderen die Bürgermeister von Pleystein, Eslarn und Leuchtenberg, der Waldthurner Ehrenbürger Josef Müllner in den alten Saal im 1. Stock gekommen. „Der HAK hat sich mit den Wurzeln von Waldthurn befasst“, sagte Bürgermeister Josef Beimler in Anwesenheit seiner Stellvertreter Roman Bauer und Hans-Peter Reil. Der Dreigesang TriAngel mit Doris Völkl, Steffi Daubenmerkl und Andrea Götz umrahmte die Ausstellungs-Eröffnung zusammen mit HAK-Vorsitzenden Georg Schmidbauer musikalisch. Urlaubsgäste aus Holland verfolgten die Ausstellungseröffnung trotz sprachlicher Barrieren interessiert. Schmidbauer definierte die Aufgabe des HAK als einen Verein, der die Geschichte und die Kultur der Waldthurner Marktgemeinde erforschen und dokumentieren will.
Ausgestellt werden die Bilder im Saal, den die Familie Kühnhauser dankenswerterweise, bevor er renoviert wird, öffnet. Das historische Ambiente eignet sich hervorragend für die Bilder aus vergangenen Zeiten. Viele ältere Personen aus Waldthurn und Umgebung werden sich noch an die zahlreichen Veranstaltungen wie Tänze oder auch Theateraufführungen im „Schwarzen Adler“ erinnern.
=> weitere Bilder von der Eröffnung der Ausstellung
Neben den Partnerschaftsfotos zeigt der HAK eine vielfältige Auswahl von Bildern aus den Anfängen des vorigen Jahrhunderts. Themen sind: Eisenbahn, Winter und Wintersport, Kinder und Schule, Kleidung, Wohnen und Schlafen, Handwerk und Brauchtum, Landwirtschaft, Häuser einschließlich Klohäuschen, Postkarten und Ortsansichten. Zusätzlich werden Kartenausschnitte von Christopherus Vogel (ca. 1600) und aus dem Urkataster der ersten amtlichen Vermessung von 1864 gezeigt. Ergänzt wird die Ausstellung mit kleinen Texten von Franz Xaver Schönwerth oder dem früheren Waldthurner Hauptlehrer Leonhard Gradl, geschrieben 1911. Auch die Bildertafeln zum 15-jährigen Jubiläum der Gemeindepartnerschaft Waldthurn-Hostau/Hostoun werden nochmals gezeigt.
„Ohne Josef Forster würde es diese Ausstellung nicht geben“, galt der Dank Schmidbauers an seinen Stellvertreter und Motor dieser Ausstellung. Forster habe nicht nur das Bildmaterial bereitgestellt, sondern auch alles Technische bewerkstelligt. Forster führte medial durch die Ausstellung und meinte, dass man ohne „LandKULTUR Waldthurn“ diese nicht hätte durchführen können. Humorvoll berichtete er über die Ausstellung und auch über weitere Aktionen, die der HAK zukünftig im Visier habe. „Die Welt verändert sich laufend! Nicht nur was vor 100 Jahren passiert ist, ist interessant. Auch die Spuren der Zeit vor 30, 40 oder 50 Jahren verflüchtigen sich langsam. Der HAK möchte die Erinnerungen an frühere Zeiten erhalten und der Nachwelt überliefern“.
Bevor die Ausstellung wegen Renovierungsarbeiten des Wirtshaussaals wieder abgebaut werden muss, bietet der HAK beim Bürgerfest am 10.07. von 13 bis 18.00 Uhr Gelegenheit für einen Besuch der Bilderschau.